Schulung für Körper und Geist
Kenjutsu hat keinen sportlichen Hintergrund, noch gibt es Teilnahmen an reglementierten Wettkämpfen. Der Fokus richtet sich vielmehr auf die Effektivität und
Präzision der Technik, war diese Kampfkunst ursprünglich ja nur für eines gedacht. Zum Bestehen auf den Schlachtfeldern des feudalen Japan.
Kenjutsu ist weniger auf Selbstverteidigung ausgerichtet, sondern dem Bushido entsprechend, vor allem auf die Entwicklung von Kampfgeist, Kampftechnik, Disziplin,
innere Ruhe und Harmonie.
Dieser stetige Weg des Lernens und Streben nach Vervollkommnung und Perfektion, beeinflusst somit in gleicher Weise positiv die geistige, seelische und körperliche
Entwicklung. Alltäglich geforderte Charaktereigenschaften werden dadurch ebenso gefördert, wie körperliche Ausdauer und geistige Konzentration.
In der Praxis des Kenjutsu ist neben den Qualitäten des Geistes eine richtige Körperhaltung und die richtige Körperzentrierung von entscheidender
Bedeutung.
Ein aufgerichteter Körper fördert das Selbstbewusstsein und ein gutes Selbstwertgefühl. Wer gut geerdet ist, steht mit beiden Füßen auf dem Boden. Wer in
seiner Mitte ruht, bleibt ausgeglichen und stabil, ungeachtet der Herrausforderungen.
Das Übungsziel ist, dass alle Körper- und Schwertbewegungen aus der Körper-Mitte passieren und mit der Körper-Mitte verbunden sind. Dabei ist die Lebensenergie (Ki)
die alles verbindende Kraft.
Durch fortdauernde Übung von Shinki Toho, lässt sich dieses Schwertprinzip in das tägliche Leben integrieren und »man entwickelt die Fähigkeit, aus der inneren
Kraft der eigenen Mitte, alle Zerstreuung und Täuschung mit einem gelassenen und klaren Geist zu durchschneiden.« (Daishiro Nakajima,
Hoshu)